Berta Grappa

Vom Weinbauer zum erfolgreichen Grappa-Unternehmen

Wir befinden uns im 19. Jahrhundert, die Familie Berta ist schon seit vielen Generationen in Mombaruzzo beheimatet, einer kleinen Gemeinde in der Region Asti. Naheliegend also, dass sich auch die Familie Berta mit Landwirtschaft und vor allem mit Weinbau auskennt. Eine klassische Winzerfamilie, wie so viele im Piemont, der Heimat zahlreicher guter italienischer Weine. Die Winzerei läuft gut, die Familienmitglieder finden alle vertrauensvolle Partner und Partnerinnen und ausreichend Nachwuchs ist auch unterwegs. Alles bestens also. Auch in jenen Jahren, als die Erbfolge geklärt war und sich Michele Berta, der Zweitgeborene von Francesco Berta, einer Zukunft abseits des Familienhofes zuwandte. Dies war damals Gang und Gebe, der Erstgeborene übernahm Hof und Betrieb, der Zweitgeborene wurde Gelehrter, meist Geistlicher. Nicht so bei der Familie Berta. Hier wurde der Zweitgeborene Apotheker. Und zwar ein sehr Erfolgreicher.
Die Apotheke in Mailand lief bestens, nicht zuletzt, weil man auch eigene Elixiere im Angebot hatte, gespriteten Wein mit Kräuteressenzen beispielsweise. Denn die beiden Brüder Michele und Giovanni waren geschäftstüchtig und versiert. Giovanni lieferte den Wein des eigenen Gutes an seinen Bruder, ganz einfach. Und einfach genial seinerzeit. So baute sich die Familie Berta einen Ruf weit über die Grenzen von Mombaruzzo hinaus auf, der ihnen sicherlich auch durch die Kriegsjahre und die Jahre der hohen Besteuerungen half.
1947 dann wird der finale Grundstein für das folgende Grappa-Imperium gelegt: Paolo Berta eröffnete zusätzlich zum Weinbaubetrieb der Familie die Distilleria Berta di Berta Paolo. Just an jenem Tag der Brennereieröffnung feierten Paolo und Lidia ihre Hochzeit. Praktisch, so brauchte man sich nur ein Jubiläumstag zu merken. Und alle wussten: Die erfolgreiche Familiengeschichte wird hier und jetzt weitergeschrieben.

Berta Grappa: Die Geschicke nehmen Fahrt auf

Denn nach wie vor fanden sich immer engagierte Familienmitglieder, die mit Stolz und Selbstverständlichkeit das Berta Grappa Business fortführen wollten. Als familiengeführter Winzerbetrieb war es zudem schlichtweg sinnvoll, den Trester der Weinproduktion weiterzuverarbeiten und eben Grappa zu destillieren. Qualität stand schon immer an oberster Stelle für Paolo und Lidia und schnell machten sie sich im Ausland einen Namen. In den USA, der Schweiz, Deutschland und sogar Australien kannte man Berta Grappa. Hier verstand keiner den Grappa als Bauernschnaps, obwohl das Tresterdestillat lange diesen Ruf weg hatte. Die Familie Berta verhalf dem Grappa definitiv zu einem besseren Ruf, einem, den die Spirituose zu Recht verdient hat.
Der Erfolg des Familienbusiness ruht nicht zuletzt auf der Emsigkeit der Bertas, die gefühlt keine Fachmesse ausließen und stets den Kontakt zu den Restaurants und Bars pflegten. Heutzutage reicht natürlich der Trester der eigenen Weinberge nicht aus, um all den vollmundigen Berta Grappa zu brennen. Und so sammelt sich Trester aus ganz Italien in den Produktionsanlagen der Distilleria di Berta. Dank hermetisch abgeriegelter Transportbehältnisse bleibt der Trester auch Wochen nach der Pressung noch frisch, aromatisch und verwendbar.

Einfüllen, Umfüllen, Abfüllen: über die Herstellung bei Berta Grappa

Denn einwandfrei muss der Ausgangsstoff sein, sonst wird der spätere Grappa von weniger angenehmem Genuss. Doch Familie Berta weiß, was sie tun. Besonders in Sachen Fassmanagement. Das war den passionierten Italienern hier im Piemont schon immer wichtig. Und so lagert der Grappa nach der Destillation kurze Zeit im Stahltank, bevor er für gut ein Jahr in riesigen Holzfässern ruht. Dann heißt es für viele der Destillate: Sachen packen und umziehen. Nämlich in andere Fässer in einem anderen Keller und dort wird dem Tresterdestillat erst einmal viel Zeit geschenkt. Wirklich viel Zeit, sieben, acht Jahre Fassreifung ist für einen Berta Grappa keine Seltenheit. Werfen wir mal einen Blick in die Vielfalt der Grappa-Abfüllungen:

• Berta Grappa Monpra: Eines der jüngeren Destillate aus dem Hause Berta. Ein Jahr reifte das Destillat aus Barbera und Nebbiolo Trauben in den Kellern in der Provinz Asti, bevor der kräftige und zugleich geschmeidige Grappa in der eleganten Flasche landet.
• Berta Grappa Oltre il Vallo: Hier trifft ein Familienunternehmen auf einen der größten Global Player im Spiritosenbereich: Diageo. Der Großkonzern liefert kräftige Whiskyfässer, der Kleinstbetrieb den hochwertigen Grappa. Und wenn Italien auf Schottland trifft, dann kommt eine tolle Sache dabei raus. Entstanden ist  ein aussagekräftiger Grappa mit intensiven Frucht- und Tresternoten und mit einer guten Portion Torf und Rauch von den Islay-Fässern.
• Berta Grappa Tre Soli Tres: Ein wirklich schöner Grappa, der sich bestens als hochwertiges Geschenk macht. Die lange Reifezeit von bis zu zehn Jahren merkt man ihm an. Im Aroma zeigt er sich fruchtig und voller Vanille und mündet in ein langes, weiches Finish.

Selbstverständlich sind alle Berta Grappas ein Pur-Genuss, sofern sie aus dem passenden Glas getrunken werden. Etwas kelchförmig darf das Glas schon sein, so werden die Aromen gezielter in die Nase geleitet. Wenn Sie sich aber für einen Grappa-Cocktail entscheiden, greifen Sie lieber zum Longdrink-Glas. So eines brauchen Sie beispielsweise für einen „Sunset over Rom“:

1. 4cl Berta Grappa Elisi, 1cl Campari und 6cl Orangensaft zusammen mit Eis in einen Shaker geben.
2. Gut shaken und anschließend in ein mit etwas Eis gefülltes Longdrink-Glas abseihen.
3. Mit einer Orangenscheibe oder einem Zwist aus Orangenschale garnieren.