Brennerei Ziegler

In einer der fruchtbarsten und landschaftlich schönsten Regionen Deutschlands werden mit viel Hingabe, Handarbeit und Erfahrung in der Kleinstadt Freudenberg in Baden-Württemberg schon seit Generationen bei Ziegler feinste Edelbrände hergestellt. Das Sortiment reicht von Klassikern, wie dem Ziegler No.1 Wildkirsch Brand, bis hin zu Jahrzehnte alten Raritäten in Einzelabfüllungen.  

Ziegler Schnaps: Seit mehr als 150 Jahren heimatverbunden

Ein fast schon mediterranes Klima mit herrlich warmen Sommern und angenehm milden Wintern machen die Region rund um Freudenberg direkt am Main zu einem Eldorado für den Obst- und den Weinanbau. Entsprechend hat auch das Handwerk der Alkoholherstellung hier schon lange Tradition. Bei Ziegler startete alles bereits im Jahr 1865. Bierbrauer Josef Ziegler gründete das gleichnamige Unternehmen und erwarb zeitgleich auch die Lizenz zum Schnapsbrennen. Eine Schankwirtschaft war den Räumlichkeiten ebenfalls angeschlossen und es konnte fleißig gebraut, gebrannt und getrunken werden. Mehr als 100 Jahre lang blieb das Unternehmen in Familienbesitz, entschied sich aber 1985 für einen kleinen Kurswechsel: weg von der Massenproduktion, hin zum feinsten Edelbrand. Dies war Thomas Ziegler zu verdanken. Seit 1998 ist Ziegler Schnaps Bestandteil der Hawesko-Gruppe, einem norddeutschen Unternehmen im Bereich des Wein- und Spirituosenhandels.

Edle Brände aus edelsten Zutaten

Bei Ziegler setzt man auf traditionelles Handwerk und zugleich auf moderne Techniken. Eine der wichtigsten Säulen und Grundstock für einen erlesenen Edelbrand sind die Ausgangsrohstoffe. Seit Jahrzehnten schon bestehen Kooperationen zwischen der Ziegler Schnaps-Brennerei und verschiedenen Obstbauern sowie den „Zapfenpflückern“, die auf gegenseitigem Vertrauen und hohen Ansprüchen beruhen. Denn, wenn die Möglichkeit besteht, möchte man im Hause Ziegler am liebsten nur wildwachsende Obstsorten für die Destillation verwenden. Und hierfür braucht es die „Zapfenpflücker“. Sie sind sozusagen die Spürhunde und die fleißigen „Arbeiterbienen“ zugleich. Sie wissen, wo die ertragreichsten Wildkirschen stehen, wo die aromatischsten Schlehen wachsen und kennen die besten Plätze für Holunder, Mirabellen, Quitten und Zibarten (eine wildwachsende Pflaumenart). Ständig überzeugen sich Destilleriemanager Alain Langlois und seine Mitarbeiter von Ziegler Schnaps von der Qualität und des Aromas der Früchte. Auch bei der Weiterverarbeitung wird viel Wert auf Sorgfalt gelegt. Stängel, Kerne, Blüten und Steine werden vom Fruchtfleisch getrennt, ehe es in den großen Maischebottich geht. Anschließend wird zweifach destilliert. Lediglich der Mittellauf der zweiten Destillation wird bei Ziegler abgefüllt. Je nachdem, gleich in die Flasche, in große Tanks oder in eines der vielen Holzfässer, die hier zur Schnapsveredelung Verwendung finden.

Viele Jahrzehnte lang lag der Fokus von Ziegler auf Obstbränden. Entsprechend gut kennt man sich hier mit der Materie aus. Einer der Klassiker ist sicherlich der Ziegler Williamsbirnenbrand. Für diesen saft- und kraftstrotzenden Brand werden beste Williams-Birnen aus Österreich und der Schweiz verwendet. Daraus ergibt sich ein nobler, fruchtbeladener Tropfen mit einer feinen Würze sowie einer dichten und samtig weichen Textur. In jeder 0,7l-Flasche Ziegler Williamsbirnenbrand finden sich rund 14kg geerntete Früchte. Noch mehr Obst benötigt der Marillenbrand. Sage und schreibe 21kg Marillen bedarf es, um eine 0,7l-Flasche des Edeldestillats zu füllen. Ziegler verwendet zwei verschiedene Aprikosensorten für ihren glasklaren Brand: Marillen aus Ungarn und Marillen aus der Steiermark. Ebenfalls aus den heiligen Hallen der Edelbrennerei in Baden-Württemberg stammt die Ziegler No.1 Wildkirsche. Ihr verdankt das Unternehmen den Einstieg in die Spitzengastronomie. Dies geschah in den 1980er Jahren. Seitdem ist der Siegeszug von Ziegler Schnaps nicht mehr aufzuhalten.

Ziegler Whisky made in Germany

Wer derart gut und erfolgreich Obst- und Edelbrände herstellen kann, der kann sicherlich auch Whisky brennen. Gesagt, getan: 2008 brachte Ziegler seinen ersten Single Malt auf den Markt, den Aureum. Selbstverständlich assoziiert man Deutschland nun nicht gerade mit Whisky, eher mit Bier und Kornbrand. Aber Ziegler beweist, dass auch in Deutschland guter Whisky hergestellt werden kann. Die Herstellung erfolgt bei Ziegler wie in einer der klassischen schottischen oder irischen Destillerien: Mälzen, Trocknen, Schroten, Maischen, Gären, Destillieren. Und zu guter Letzt die Fasslagerung. Die Whiskys von Ziegler lagern ihr erstes Jahr in Fässern aus deutscher Kastanie oder französischer Eiche. Anschließend verbringt der nicht mehr ganz so neue New Make mindestens vier Jahre im Ex-Bourbonfass, bevor er ein Finish im Sherryfass erhält. Im Gegensatz zu vielen irischen und britischen Whiskybrennereien wird lediglich der Mittellauf verwendet. Vor- und Nachlauf werden hier nicht wieder in den Brennkreislauf eingearbeitet – anders als in den schottischen und irischen Destillerien.

Ziegler Schnaps: Die unendlichen Weiten des Spirituosen-Universums

Mit Obstbrand und Whisky ist das Sortiment von Ziegler noch lange nicht abgedeckt. Aus der modernen Traditionsbrennerei stammt auch der Aruak, der hauseigene Rum. Zugegeben, an den fruchtbaren Hängen der Mainebene wächst kein Zuckerrohr, dafür aber bei den Kooperationspartnern in Guatemala. Sobald der große Container mit Melasse bei Ziegler eingetroffen ist, beginnt der Fermentations- und Brennprozess. Anschließend geht es ins Fass, wahlweise Ex-Sherry, Ex-Bourbon oder Portwein-Casks und für einige Jahre ins firmeneigene Lagerhaus. Und bei Ziegler kann man auch Gin. Das stellt man seit 2015 mit dem Ziegler G=in³ Classic Dry Gin unter Beweis. Ein geradliniger, klassischer Dry Gin, der mit seinem bemerkenswert hohen Wacholderanteil einen typischen, markant-würzigen Gin der Extraklasse ins Glas bringt. Eine Wucht im Cocktail, der pure Gaumenschmeichler.