Deanston

Gemeinsam für ein gutes Produkt

Inmitten einer kleinen Gemeinde von nicht einmal 2.000 Einwohnern befindet sich das Dorf Deanston, das nochmals deutlich kleiner ist. Die Größe von Deanston zeigt sich in anderen Bereichen: schon seit jeher herrschte hier im Dorf ein starkes Miteinander und eine vorbildliche Arbeitsmoral. In Deanston wurde schon immer hart gearbeitet und der Gemeinschaftssinn groß geschrieben. Nicht erst, seitdem die Deanston Distillery ins Leben gerufen wurde. Im Prinzip führt die Brennerei das fort, was vor Jahrhunderten begonnen wurde. Denn in den 1960er Jahren wurde die Destillerie in den einstigen Gebäuden der ehemaligen Wollspinnerei errichtet, welche bereits im 18. Jahrhundert erbaut wurde. Die Wollindustrie war ihrer Zeit Arbeitgeber für rund 1500 Menschen aus der Region.
Gut, ganz so viele Mitarbeiter kann die Deanston Distillery nicht beschäftigen. Aber sie hat sich zum neuen Aushängeschild des Dorfes entwickelt. Und das zu recht. Denn hier wird hervorragender Single Malt hergestellt, bewusst nachhaltig. Die Gerste für die Drams stammt ausschließlich aus Schottland und nach Möglichkeiten von Landwirtschaftsbetrieben aus der Region. Auch Bio-Gerste findet den Weg in die Mühlen auf dem Brennereigelände. Gemälzt wird andernorts, geschrotet direkt in der Brennerei.

Deanston: Whiskyproduktion mit hohen moralischen Ansprüchen

Die Mühle, ebenso wie die Computer in den Büroräumen, die Pumpen, die Heizungsanlage und die Kühlsysteme werden mit Strom betrieben. Das Besondere am Strom in der Deanston Distillery ist: Er stammt aus erneuerbaren Ressourcen und wird selber produziert. Denn unweit der Brennerei befindet sich eine Turbine, angetrieben durch das Fließwasser des Flusses Teith, der zweitschnellste Fluss Schottlands. Und diese Turbine produziert so viel Strom, dass man davon gut und gerne etwas abgeben kann. Denn die Brennerei verbraucht lediglich ein Viertel der erzeugten Energie – der Rest wird ins öffentliche Netz eingespeist.
Zudem ist das Wasser auch bestens geeignet für die Maische und den Whisky selber. Denn es fließt auf seinem Weg über Granitgestein, was für angenehm weiches Wasser sorgt. Zusammen mit dem gemahlenen Getreide wird es für die Maische verwendet, anschließend beginnt der sehr lange Fermentationsprozess. Üblicherweise lassen Whiskybrennereien den Hefekulturen 50 bis 70 Stunden Zeit, um zu arbeiten. (Unter 48 Stunden geht übrigens gar nichts, denn vorher entstehen kaum gewünschte Aromastoffe und die ungewünschten Aromastoffe sind noch nicht ausreichend abgebaut.) Bei Deanston jedoch darf die Hefe gut 100 Stunden lang ihre Arbeit verrichten. Auch wenn natürlich zahlreiche Aromen aus der späteren Fasslagerung stammen, so hat der Fermentationsprozess ebenfalls großen Anteil am Geschmack des späteren Endprodukts. Destilliert wird natürlich zweifach und nur das Herzstück des Feinbrandes landet in den Holzfässern und in den großen Lagerräumen der Brennerei.

Nussig, Süß und dezent fruchtig: So schmecken die Whiskys von Deanston

In den vergangenen 55 Jahren hat man bei Deanston ein ansehnliches Portfolio an Abfüllungen kreiert. Derzeit ist Julieann Fernandez für den gleichbleibenden und guten Geschmack der Whiskys verantwortlich. Seit 2019 ist sie Master Blenderin bei Deanston. Einer ihrer Lieblinge ist der 18-jährige Single Malt. Das Kernsortiment umfasst noch die Folgenden:

1. Deanston 12 YO Single Malt: Der Klassiker der Brennerei. Ein wohlgereifter Single Malt, der die Süße des Gerstenmalzes mit dem Aroma von frischem Heu, von Vanille und von Honig vereint.
2. Deanston Virgin Oak: Jungfräuliche Eichenfässer, eigens für die schottische Brennerei von einem Familienbetrieb in Kentucky hergestellt, verleihen diesem Whisky seinen Geschmack. Ein verführerisch süßer Dram mit Nuancen von Vanille, Toffee, kandierten Früchten, Heidehonig, Muskatnuss und Apfel.
3. Deanston Kentucky Cask Matured: Er erinnert aromatisch ein wenig an ein Frühstück: Cerealien, Äpfel und Birne, etwas Vanille und Honig und im Hintergrund ein Hauch von Zimt. Gelagert wurde der No-Age-Statement-Whisky in Ex-Bourbon-Fässern.

Als eine der ersten Whiskybrennereien weltweit schafften es die Macher bei Deanston, einen Bio-zertifizierten Whisky auf den Markt zu bringen. Und das stellt man sich einfacher vor, als es ist. Es nützt nichts, allein ökologisch angebaute Gerste zu verwenden. Oh nein. Bevor eine Charge des Deanston 14 YO Organic Single Malt hergestellt werden kann, muss gründlich gereinigt werde. Und zwar alles: Mühle, Maischebottiche, Gär-Tanks, Brennblasen. Auch dürfen keine alten Fässer verwendet werden (es könnte sich ja ein Hauch konventioneller Whisky in den Poren des Holzes verstecken). Master Blenderin Fernandez weiß um den enormen Aufwand, den man für einen Bio-Whisky betreiben muss.
Die Experimentierfreude bei Deanston zeigt sich nicht nur im Bio-Whisky. Auch zahlreiche unterschiedliche Fassfinishes hat die Brennerei zu bieten. Der Deanston 17 YO Vintage 2002 Pinot Noir Finish Whisky und der Deanston 28 YO Vintage 1991 Muscat Finish Whisky sind nur zwei Beispiele. Letzteren finden Sie bei uns im Shop, ein ganz besonderes Tröpfchen, allein schon auf Grund seines Alters. Lediglich 1402 Flaschen wurden abgefüllt.

Deanston: Preisverdächtige Whiskys

Der Nachhaltigkeitsgedanke und die schmackhaften Whiskys aus der Highland Brennerei haben sich natürlich auch international rumgesprochen. Und so sind die Deanston Abfüllungen regelmäßig auf dem Treppchen der internationalen Spirituosenwettbewerbe. Hier ein kleiner Auszug aus dem Medaillenschrank:

• Deanston 18 YO: Silber bei den World Whisky Awards 2021, Gold bei der International Spirits Challenge 2020, Silber bei de Singapore World Spirits Competition 2019.
• Deanston Virgin Oak: Doppelgold bei der Singapore World Spirits Competition 2019, Gold bei der International Spirits Challenge 2020, Kategorie-Winner bei den World Whisky Awards 2021.