Glen Scotia

Glen Scotia Whisky: aus der einstigen Whisky-Hauptstadt der Welt

Wer ein bisschen Backround-Wissen rund um das Thema Whisky hat, dem ist die Ortschaft Campbeltown ein Begriff. Sie liegt am Südwestende Schottlands, noch südlicher als die Inseln Islay und Arran, am Ende der Halbinsel Kintyre. Erst mit Beginn des 17. Jahrhunderts wurde hier eine erste Siedlung errichtet. Schnell avancierte die Region jedoch als Whisky-Hochburg, waren doch die natürlichen Gegebenheiten einfach bestens. Es gab herrlich frisches Wasser, ausreichend Anbauflächen für Gerste und Torffelder in der näheren Umgebung. Das erkannten zahlreiche passionierte Whiskybrenner und im Laufe des 18. Jahrhunderts waren zeitweise bis zu 30 Destillerien in Betrieb. Anfangs die meisten noch illegal, später dann legal und mit Stolz bei der Arbeit. Mit Gründungsdatum 1832 war auch die Glen Scotia Distillery eine der legalen und erfolgreichen Brennereien in Campbeltown. Die hervorragende Anbringung an den Seeweg erleichterte es den Brennereien, ihren Dram auf das große Festland zu verschiffen, vor allem mit Beginn der Dampfschifffahrt. Nun brauchten die Fässer Glen Scotia Whisky kaum mehr als neun Stunden vom Hafen in Campbeltown bis nach Glasgow. Anfang des 20.Jahhrunderts trafen die Weltkrisen und die Prohibition die Whiskyhochburg stark und auch in der Glen Scotia Brennerei gingen 1930 erst einmal die Lichter aus.
Es folgten turbulente Jahrzehnte und immer wieder der Versuch, die Produktion erneut hochzufahren. Dies gelang schlussendlich erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts. Das eigentliche Whiskybrennen im nennenswerten Maßstab fand erst wieder mit der Jahrtausendwende statt. Seit 2000 werden die Brennblasen wieder angefeuert und es fließt wieder maritimer, milder Campbeltown-Whisky in die Fässer. Dennoch gehört man bei der Glen Scotia Distillery mit rund 750.000 Litern New Make Spirit pro Jahr eher zu den kleineren schottischen Brennereien.

Der Herr der Dinge: Master Distiller Iain McAlister

Federführend für einen Großteil des heutigen Kernsortiments ebenso wie für zahlreiche besondere Abfüllungen ist Iain McAlister. Geboren und aufgewachsen in Campbeltown, scheint es fast der natürliche Lauf der Dinge zu sein, dass man sich irgendwann in der Whiskyindustrie wiederfindet. Zwar dauerte es eine Weile, bis Iain zu seiner Passion fand. Anfangs arbeitete der studierte Ingenieur bei den schottischen Wasserwerken. 2008 dann betrat er das Whisky-Universum von Glen Scotia. Und ist nach wie vor fasziniert von jedem einzelnen Produktionsschritt. Auf das erfolgreiche Konto des Master Destillers gehen unter anderem die Folgenden:

1. Glen Scotia Double Cask
2. Glen Scotia 15 YO
   
3. Glen Scotia 18 YO

Neben den nur leicht rauchigen und in der Regel wenig getorften Single Malts wird einmal im Jahr bei Glen Scotia auch ein herrlich torfiger Whisky produziert. Sechs Wochen des Jahres zieht hier der Duft vom Torfrauch durch die heiligen Hallen. Das Ergebnis ist unter anderem der Glen Scotia 10 YO Peated, ein aussagekräftiger aber nicht überladener Whisky. Rauch und Frucht bilden hier eine harmonische Mischung und finden sich sowohl am Gaumen als auch im Abgang wieder. Die typisch maritime Note und die ölige Textur fehlen auch bei dieser Glen Scotia Kreation nicht.

Glen Scotia: Welcher Dram darf’s denn sein?

Zehn verschiedene Abfüllungen umfasst das (fast) permanente Kernsortiment bei Glen Scotia. Hinzu kommen immer wieder die jährlichen Festival-Editionen, meist mit einem besonderen Fass-Finish, und exklusive Einzelfassabfüllungen. Meist sind die Whiskys von Glen Scotia etwas stärker in Punkto Volumenprozente Alkohol, sodass sie sich durchaus auch mit etwas Wasser öffnen lassen, ohne dabei an Kraft zu verlieren. Ein erstklassiger Einstieg in das Glen Scotia Sortiment ist der 15 YO Single Malt. Ausschließlich gereift in Ex-Bourbonfässern kommen hier die typischen Noten von Vanille und Frucht deutlich zum Vorschein. Die Holznote hält sich anfangs noch zurück, kommt eher am Gaumen an. An Auszeichnungen mangelt es diesem wohlreiften Schotten nicht:

• 91,5 Punkte von Jim Murray
• 2020: Gold bei der International Spirits Challenge
• 2016: Doppelgold bei der San Francisco World Spirits Competition

Ausgewogen und voller Aromen wird auch der Glen Scotia 18 YO Ihrem Gaumen schmeicheln. Sein einjähriges Finish im Sherryfass verleiht ihm seine schöne Farbe und die dunklen Fruchtnoten von Pflaumen und Rosinen. Die Ananas-Aromen und die Honigsüße stammen von der langen Fasslagerung in Bourbon-Barrels. Auch dieser Whisky hat international schon reichlich Anerkennung bekommen:

• 2020: Gold bei der San Francisco World Spirits Competition
• 2018: Doppelgold bei der SFWSC
• 2018: Silver Outstanding bei der International Wine & Spirit Competition

Wir haben bei uns im Shop auch noch ganz besondere Abfüllungen aus dem Hause Glen Scotia. Da wäre zum einen die Glen Scotia 25 YO Limited Edition, die ihresgleichen sucht und zahlreiche Gold- und Platin-Auszeichnungen innehat. Zudem wurde der 25-Jährige erst vor kurzem als Best-in-Show, also als bester Whisky der gesamten Veranstaltung, beim renommierten Wettbewerb in San Francisco ausgezeichnet. Ein wahrer Schatz und sicherlich ein edles Sammlerstück (der aber gerne auch verkostet werden darf) ist der Glen Scotia 30 YO Limited Edition. Lediglich 500 Flaschen wurden von diesem drei Jahrzehnte lang gereiften Single Malt abgefüllt. Machen Sie sich auf ein komplexes und vielschichtiges Aromenspiel gefasst.