Glenkinchie

Unterschätzt oder nur etwas für Insider? Wer ihn nicht kennt, der sollte ihn so langsam mal kennenlernen, denn der Whisky aus dem Hause Glenkinchie ist ein fantastischer Lowland-Dram. Angenehm mild mit Getreidenoten, Frucht und etwas floralen Töne repräsentiert der Hausstil bestens die Charakteristika von Lowland-Whisky. Und davon gibt es nicht sehr viele, lediglich drei Brennereien sind hier vertreten. Für den ersten Eindruck der Glenkinchie Whiskys empfehlen wir den Glenkinchie 12 YO Single Malt.

Filter
85
Glenkinchie 12 YO Whisky 43% vol. 0,70l

Preise inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten

Lebensmittelkennzeichnung

(55,57 € / 1 Liter)

38,90 €
Glenkinchie Distillers Edition 2022 Whisky 43% vol. 0,70l

Preise inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten

Lebensmittelkennzeichnung

(85,57 € / 1 Liter)

59,90 €
Glenkinchie 27 YO Special Release 2023 Whisky 58,3% vol. 0,70l

Preise inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten

Lebensmittelkennzeichnung

(492,71 € / 1 Liter)

344,90 €

Glenkinchie: Die Brennerei im schottischen Garten Eden

Lowland Whisky hatte einst Hochkonjunktur und wurde vor allem für die vielen schottischen Blends verwendet. Mittlerweile hat sich die Zahl der Brennereien in dem schottischen Landstrich stark dezimiert, von einst zehn ist nun kaum eine Handvoll aktiv. Auch die Anfangsjahrzehnte der Glenkinchie Distillery waren eher wechselhaft als aufstrebend. Die Brüder John und George Rate fanden ihrer Zeit in den 1820er Jahren in die Region rund um Pencatiland, einem kleinen Dorf rund 30 Minuten Autofahrt von Edinburgh entfernt, den geeigneten Platz für eine Brennerei. Die Region liefert beste Voraussetzungen, das Wasser für den Whisky plätschert die Lammermuir Hügel hinunter und der fruchtbare Boden ist ideal für den Gersteanbau. Da wundert es eigentlich, dass hier noch keine Brennerei stand. Gut für die Brüder Rate, die sich mit Gründung ihrer Milton Brennerei 1825 im Whiskybusiness wiederfanden. Drei Jahrzehnte lang lief es gut für die Brüder, dann war eine Pleite jedoch nicht mehr abzuwenden. Zwischenzeitig wurde die Brennerei bereits in Glenkinchie umbenannt.
Die Geschicke der Brennerei gingen in die Hände eines lokalen Landwirts, der die Räumlichkeiten fortan als Sägemühle nutzt. Es dauerte eine Zeit, bis die Glenkinchie Distillery wieder ihrer Bestimmung folgen konnte. Zu verdanken war dies einer Gruppe Brenner, Blender und Händler, welche 1880 der Destillerie neues (altes) Leben einhauchte.

Ein Dram für die Classic Malt Collection

Wie so viele Brennereien gehört auch Glenkinchie heute zum Spirituosenkonzern Diageo. Die Diageo Classic Malt Collection ist den Whisky-Kennern sicherlich ein Begriff. In dieser präsentiert Diageo nämlich die Bandbreite an schottischen Drams in einer recht erlesenen Kollektion. Der zehnjährige Glenkinchie gehörte als fester Lowland-Repräsentant zu der ersten Serie, die 1987 erschien. Eine Auszeichnung für Glenkinchie und auch eine Besonderheit. Denn Single Malts von Glenkinchie waren zwar vorhanden, aber eher rar. Viel häufiger wurde Glenkinchie Whisky für Blends verwendet. Noch heute ist er übrigens fester Bestandteil bei den Johnnie Walker Blends. Der Zehnjährige wurde übrigens in der Classic Malt Selection (seit 2005 erscheint das Diageo-Best-Off unter verändertem Namen und mit einem größeren Sortiment) durch den 12-Jährigen ersetzt.

Glenkinchie: Typisch Lowlands

Der 12-Jährige ist nach wie vor das Aushängeschild der Single Malts von Glenkinchie und lagert in vielen der rund 10.000 Fässer, die in den drei Lagerhäusern der Brennerei schlummern. Ganz klassisch kommen auch bei Glenkinchie vorwiegend Ex-Bourbon-Fässer zum Einsatz. Gerne gibt man dem Whisky in der Lowland-Destillerie auch ein Finish im Amontillado-Sherry-Fass mit. Amontillado ist ein wirklich spezieller Wein, der in seinem Ausbau und in seinem Aroma einzigartig ist. Auch den Distillers Editionen von Glenkinchie verleiht es ihre besondere Note. 

Vor allem die Distillers Editionen der 1990er Jahre kamen bei internationalen Wettbewerben gut an und konnten beispielsweise in San Francisco die eine oder andere Medaille abräumen. Die Standardabfüllung des 12-Jährigen, bzw. des 10-Jährigen haben ebenfalls schon einiges im Medaillenschrank hängen:

  1. 2018 und2015: Silber bei der IWSC für den Glenkinchie 12 YO
  2. 2017 und 2015: Gold in San Francisco für den Glenkinchie 12 YO
  3. 2014: Gold bei den World Whisky Awards für den Glenkinchie 12 YO
  4. 2014 und 2010: Gold bei den Scotch Whisky Masters für den Glenkinchie 12 YO
  5. 2006 und 2007: Gold in San Francisco für den Glenkinchie 10 YO


Die Liste ließe sich noch umso einige andere Auszeichnungen erweitern. Erweitern ist übrigens das Stichwort, denn die Glenkinchie Brennerei hat vergangenes Jahr ein Besucherzentrum der Extraklasse bekommen. Im Rahmen des Diageo-Projekts „Home of Johnnie Walker“ werden in den kommenden Jahre mehr als 185 Millionen Britische Pfund für Investitionen an einem Dutzend Besucherzentren in die Hand genommen. Glenkinchie war eine der ersten, die sich über das Facelift freuen konnten. Hier wird dem Besucher wahrlich ein willkommenes rund-um-Gefühl vermittelt: Der große Garten repräsentiert die fruchtbare Natur der Lowlands, die Miniatur-Brennerei (die allein schon zehn Meter misst) erklärt anschaulich, wie die Drams bei Glenkinchie gemacht werden und im Tasting Room warten Kostproben und die passenden Food-Pairings.

 

Glenkinchie