Vecchia Romagna

Vecchia Romagna: Ein Franzose geht auf Reisen

Es klingt schon fast, wie eine Geschichte aus einem Hollywood-Streifen. Und filmreif ist die Historie des Brandys Vecchia Romagna wahrlich:

1. Alles begann im 18. Jahrhundert. In der französischen Region Cognac etablierte sich die Familie Buton als erfolgreicher Spirituosenhersteller. Ihre Destillate durften sie sogar exklusiv als königlicher Hoflieferant an Napoleon I verkaufen. Streng gehütet wurden die Rezepte für Schnaps und Liköre innerhalb der Familie weitergegeben. Bis zum Tag X.
2. Das Napoleon-Regime war gestürzt, die Zeiten änderten sich. Jean Buton sah Anlass genug, seinen eigenen Weg zu gehen. Samt Rezeptbuch verschlug es ihn nach Italien, genauer in die Region Emilia-Romagna, wo er 1820 eine eigene Likörfabrik ins Leben rief. Anfänglich, um weiter an besonderen Rezepten und Herstellungsverfahren zu tüfteln. Zehn Jahre später wurde aus der, mit Verlaub gesagt, Experimentierküche eine stattliche Brennerei: Die Distilleria Giovianni Buton, wobei er seinen französischen Namen Jean an die in Italien gebräuchliche Form Giovianni anpasste.
3. Als erfahrener Cognac-Hersteller nutzte Buton die hiesigen Rebsorten und erschuf seinen eigenen Cognac, Verzeihung, Brandy. Denn wie wir wissen, dürfen sich nur Cognacs aus ebengleicher französischer Region als solcher bezeichnen. Doch noch bis in die 1930er Jahre hinein fand sich der Name Buton Cognac auf den Abfüllungen der nahe Bologna ansässigen Destillerie.
4. Ende der 1930er Jahre hingegen entschloss man sich firmenintern für zwei essentielle Veränderungen, die sicherlich entscheidend für den Erfolg von Vecchia Romagna waren. So änderte man den Namen in Vecchia Romagna Buton Brandy und das Format der Flasche von rund auf dreieckig. Quasi Marketing-Clous der Oberliga. Auch ziert seither das Abbild von Bacchus, dem Gott des Weines, das Etikett des Vecchia Romagna.
5. Leider kam die Brennerei nicht unbeschadet durch den zweiten Weltkrieg. Sie fiel einem Bombenangriff zum Opfer, nicht jedoch die flüssigen Schätze in den unterirdischen Kellergewölben. So hatte die Buton-Destillerie immerhin köstliches Startkapital für die Wiederrichtung einer Destillerie nach Kriegsende. 

Von der Traubenernte zum fertigen Vecchia Romagna Brandy

Die Trebbiano-Trauben sind der Grundstock für jede Flasche Vecchia Romagna. In Frankreich kennt man sie unter dem Namen Ugni Blanc oder Saint-Émilion und dort werden Sie, keine Überraschung, für die Cognacherstellung verwendet. Für den weltbekannten italienischen Brandy wird die Weinmaische zweifach destilliert. Die erste Destillation dient dazu, die Aromen zu bündeln und zu konservieren. Die zweite Destillation schafft den Alkohol und die Reinheit. Auch die anschließende Lagerung nimmt man im Hause Vecchia Romagna sehr ernst. Gelagert wird in verschiedenen Fässern. 4.000 Stück befinden sich in den heiligen Hallen der Brandy-Brennerei, fast alle individuell und unterschiedlich angeflammt. Wobei die kleineren Barrique-Fässer an der Geschmacksbildung beteiligt sind, während die sehr großen Fässer anschließend dazu dienen, den Geschmack des Brandys auszubalancieren.

Ein guter Brandy in der Hausbar

Die Reifung merkt man dem Vecchia Romagna an:

• Der Klassiker Vecchia Romagna Etichetta Nera begeistert mit Aromen von Eichenholz, Vanille und ein bisschen Karamell.
• Die Abfüllung Vecchia Romagna Riserva Tre Bottiwiederum ist noch ausdrucksstärker. Dieser Blend aus teilweise 15 Jahre gereiften Brandys besticht durch ein Aromenspektrum, welches neben Eiche auch Trockenfrüchte, Haselnuss und zahlreiche Gewürze beinhaltet.